Die Stoffspielereien im Juni werden dieses Mal von Suschna gesammelt.
Die Stoffspielerei verfolge ich schon ganz lange mit Begeisterung. Und jetzt kann ich endlich mal mitspielen. Es ist zwar nur eine ganz, ganz kleine Aktion geworden (Ihr wisst schon, das echte Leben, das einem dauernd dazwischen kommt). Aber dabei sein ist alles ;)
Das Thema für dieses Mal war "Monogramme".
Das löste bei mir sofort Erinnerungen an Kaffeeklatsch bei meiner Großmutter und den Großtanten aus.
In der Generation war es ja noch absolut üblich, dass man eine ordentliche Aussteuer mit weißen Tischdecken und Servietten hatte, alles natürlich mit eingesticktem Monogramm.
Ich weiß nicht, ob es damals schon Papierservietten gab, aber so was wäre ihnen nicht auf den Tisch gekommen!
Deshalb war für mich auch sofort klar, ich mache mir einen Servietten-Prototyp. Und wenn der was wird, mache ich mir einen kompletten Satz.
Bei Suschna und anderen hatte ich bereits diese wunderhübschen Monogramm-Schablonen gesehen und habe mich dann gleich mal auf die Suche gemacht.
Ich hatte beschlossen, die Initialen meiner beiden Vornamen zu nehmen:
Katharina Luise.
Gefunden habe ich die drei Schablonen, die ihr oben seht, alle aus Kupfer, vermutlich aus den Zwanziger-Jahren des letzten Jahrhunderts. So genau ließ sich das nicht sagen.
Die Serviette habe ich aus meinem geliebten naturfarbenen Westfalenstoffe-Leinen genäht.
Und zwar mit ordentlichen Briefecken:
Die Auswahl der konkreten Vorlage war dann gar nicht so einfach.
Ich fand zwar diese Schnörkel-Variante sehr hübsch:
Aber für das doch etwas gröbere Leinen war das nicht so die geeignete Wahl. Ich werde das sicher noch mal auf einem dichter gewebten weißen Stoff ausprobieren. Auch wenn ich mir noch nicht ganz klar darüber bin, wie man diese feinen Linien auf den Stoff überträgt. Tipps dazu werden gerne entgegen genommen.
Entschieden habe ich mich dann für eine recht schlichte Variante, weil ich fand, dass das besser zum Leinen und meinem eher modernen Geschirr passt:
Als nächstes kam die Frage, wie ich das aufs Leinen übertragen kann. Meine sonst übliche Kreide-Variante funktionierte nicht, das konnte man auf dem naturfarbenen Leinen nicht sehen.
Genommen habe ich dann einen Bügelmuster-Stift. Ich habe die Initialen seitenverkehrt auf Backpapier übertragen und dann aufgebügelt. Es ließ sich auch nicht supergut sehen, aber es ging.
Als nächstes folgte die Auswahl des Stickgarns - Qualität und Farbe.
Auf dem Leinen fand ich ein mattes Baumwollgarn am schönsten. so fiel die Wahl auf dänisches Blumengarn, ein mattes einfädiges pflanzengefärbtes Stickgarn.
Auf dem oberen Foto seht Ihr meinen Vorrat, das untere ist es dann geworden. Die Grüntöne waren zwar auch ganz passend, aber das Ganze ging mir dann doch zu sehr in Richtung Jagdhütten-Deko ;)
Die Stickstich-Entscheidung war leicht: Kettenstich sollte es werden. Das ließ sich sehr angenehm mit dem einfädigen Garn sticken.
Und das ist das Ergebnis, schlicht und schnörkelfrei. Und es gefällt mir sehr gut zu meinem Porzellan.
Danke, Suschna, für die wundervolle Idee. Mein Prototyp wird in Serie gehen.